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Faust. Der Tragödie zweiter Teil.

1.    Akt



Anmutige Gegend

Faust soll zu Beginn des zweiten Teils von seinem erfahrenen Leid geheilt werden. Die Elementargeister, angeführt von Ariel, dem wohltätigen und helfenden Geist, sollen ihm den Heilschlaf des Vergessens ermöglichen. Der Chor der Elfen führt durch die vier Pausen.

Kaiserliche Pfalz

Der Kaiser ist in Geldnot, das Reich droht auseinander zu brechen. Mephisto tritt an die freigewordene Stelle im Staatsrat als Narr und verspricht den Kaiser von seinen Geldsorgen zu befreien.

Weitläufiger Saal, aufgeputzt und verziert zum Mummenschanz

Am Hofe des Kaisers findet ein Karnevalsfest statt. Goethe beschreibt darin den florentinischen Karneval.
Auf dem Höhepunkt tritt Faust als Plutus, der Gott des Geldes, auf. Er lässt durch den Knaben Lenker Goldschmuck im Volk verteilen, dieser verwandelt sich in allerdings in Seifenblasen und Funkensprühen. Es entsteht ein Chaos.

Lustgarten

Dem Kaiser wird das neu von Mephisto erfundene Papiergeld präsentiert. Faust weist den Kaiser darauf hin, dass dieses Geld durch einen Gegenwert gedeckt sein muss. Diese Erkenntnis setzt sich durch die Ablenkung Mephistos nicht durch, der Kaiser beginnt, es zu verprassen.

Finstere Galerie

Der Kaiser fordert zu seiner Unterhaltung, dass Faust die Urbilder der Schönheit, Helena und Paris erscheinen lasse. Faust erbittet von Mephisto Hilfe, dieser erklärt ihm, er müsse ins Reich der Mütter hinabsteigen. Faust macht sich auf den Weg.

Hell erleuchtete Säle

Mephisto wird vom Hofvolk bedrängt, Wunder zu Gunsten ihrer persönlichen Anliegen zu vollbringen.

Rittersaal

Faust lässt Helena und Paris vor dem Hofvolk erscheinen. Das Hofvolk bestaunt diese Erscheinungen kritisch. Faust erkennt in der Erscheinung den Raub der Helena. Er greift aus Eifersucht in das Geschehen ein und das Schauspiel ist beendet. Erneut entsteht ein Chaos und Mephisto rettet Faust aus dem Getümmel.

2.    Akt


Hochgewölbtes, enges gotisches Zimmer

Mephisto betritt Fausts altes Studierzimmer. Der ehemalige Schüler Fausts kommt herein und es folgt die Fortsetzung der Schülerszene aus Faust 1.
Wagner soll an einem geheimnisvollen Projekt arbeiten. Mephisto verlangt vom Famulus diesen herbeizuschaffen.

Laboratorium

Mephisto trifft im Labor neben Fausts altem Studierzimmer auf Wagner, der einen künstliches Menschlein, den Homunculus, erschaffen will. Mephisto kann den körperlosen Geist zum Leben erwecken. Homunculus kann als lichter Geist den heimlichen Gedanken von Faust erraten: Helena. Er schlägt vor, zur klassischen Walpurgisnacht nach Griechenland zu gehen, denn dort kann Faust Helena finden.

Klassische Walpurgisnacht

Erichtho, die thessalische Hexe, erscheint auf den Pharsalischen Feldern, als Vorbotin der klassischen Walpurgisnacht. Als die Luftfahrer Faust, Mephisto und Homunkulus herannahen, flüchtet sie.
Faust erwacht und ist begeistert von der Fülle der mythologischen Gestalten, die ihm begegnen.
Auf der Suche nach Helena wird Faust von den Sphinxen zum Kentaur Chiron verwiesen. Er bringt ihn zu Manto, die mit ihm ins Schattenreich hinabsteigt, um Helena zu begegnen.
Mephisto verwandelt sich in die hässliche Phorkyas. Der Homunkulus versucht bei Anaxagoras und Thales seine Menschwerdung zu beenden und beginnt diese schliesslich auf Proteus' Rat hin mit der Vereinigung als feurige Substanz mit dem Meer. Der Akt endet mit dem Lobgesang auf die vier Elemente.

3. Akt

Vor dem Palaste des Menelas zu Sparta

Nachdem Menelas vom trojanischen Krieg zurückkehrt, verlangt er von Helena, dass sie eine Opferzeremonie vorbereitet. Sie ahnt, dass sie das Opfer sein wird. Helena trifft im Palast auf Phorkyas, den verwandelten Mephisto, die ihr bestätigt, dass sie das Opfer sein wird, da Menelas ihren Verlust fürchtet. Sie bietet ihr an, sie in eine mittelalterliche Burg mitzunehmen, um sie vor dem Opfer zu bewahren.

Innnerer Burghof

Faust und Helena treffen sich auf griechischem Boden, in der Zeit der Kreuzzüge. Dieses Treffen symbolisiert die Verbindung der klassischen Antike mit dem Mittelalter.
Faust wirbt erfolgreich in der mittelalterlichen Burg um Helena, wird aber durch Phorkyas unterbrochen. Sie meldet den Kriegszug von Menelas an.

Schattiger Hain

Um Helena zu beschützen, bringt Faust sie in einen schattigen Hain, zeitlose arkadische Gefilde. Phorkyas berichtet dem Chor von der Geburt Euphorions, der aus der Verbindung von Faust und Helena hervorgeht. Helena wird klar, dass sich Glück und Schönheit nicht dauerhaft vereinigen können, weshalb sie sich von Faust verabschiedet und sich auflöst.
Kurze Zeit später unternimmt Euphorion einen Flugversuch und stirbt dabei. Es ist unmöglich, dass sich die Antike und das Mittelalter/Schönheit und bedingungsloses Streben vereinigen.
Phorkyas gibt sich als Mephisto zu erkennen und kommentiert das Geschehen.

4. Akt

Hochgebirg

Mephisto bringt Faust ins Hochgebirg und beginnt dort einen Vortrag über die Entstehung der Erdoberfläche, des Hochgebirgs, welche nur durch teuflische Gase geformt und geprägt worden sind. Faust erklärt, er möchte nun, nach Macht und Liebe, ein neues Ziel erlangen: die Kontrolle über die Natur durch Landgewinnung mittels Dämmen und Kanälen.
Die drei Gewaltigen werden von Mephisto präsentiert, die für den Kaiser den Sieg erlangen sollen und Fausts Pläne verwirklichen sollen.

Auf dem Vorgebirg

Der Gegenkaiser führt Krieg gegen den Kaiser, um dessen Land zu erobern. Faust und Mephisto mischen sich in das Kriegsgeschehen ein und können mit Hilfe der drei Gewaltigen die Schlacht für den Kaiser gewinnen.

Des Gegenkaisers Zelt

Der Kaiser dankt Faust, nach der Plünderungsszene, in dem er ihm ein Stück Land an der Küste als Lehen übergibt. Dem Kaiser wird der Sieg vom Erzbischof vergönnt, der als Ablass für die teuflische Art der Kriegsführung einen grossen Tribut für die Kirche fordert.

5. Akt

Offene Gegend

Ein Wanderer zieht durch die Gegend. Er erkennt die Hütte von Philemon und Baucis, die ihn, als er in Seenot geraten war, retteten. Die Hütte lag früher direkt am Meer, doch der neue Lehensherr Faust begann sofort mit der Landgewinnung, die er allerdings nur mit Hilfe technischer Erneuerungen, die den Alten wie Zauberei erscheinen, des Nachts vollbringen kann. Faust will auch die Hütte der beiden bekommen, und setzt sie unter Druck.

Palast. Weiter Ziergarten, grosser gradgeführter Kanal

Lynkeus, der Türmer, beschreibt Fausts neues Land als Idyll. Dieser kann sich aber nicht daran erfreuen, solange die beiden Alten dort leben. Mephisto kommt mit den drei Gewaltigen den künstlichen Kanal mit einem voll beladenen prächtigen Schiff herangefahren. Allerdings war er nicht als friedlicher Händler, sondern als Dieb unterwegs. Die drei Gewaltigen haben mit einem pompöseren Empfang Fausts gerechnet und sind nun beleidigt und verstecken die erbeuteten Reichtümer. Faust bittet Mephisto, die beiden Alten umzusiedeln. Faust will auf ihrem Grundstück auf den Linden sitzen, um von dort den Ausblick über seinen Weltbesitz zu geniessen.

Tiefe Nacht

Lynkeus sitzt auf seinem Turm und singt sein Lied, als er sieht, wie die Hütte von Philemon und Baucis abbrennt. Faust hört das Jammern des Türmers und tritt auf den Balkon. Auch er entdeckt das brennende Häuschen. Das einzige Bedauern empfindet er gegenüber den Linden, die ihm als Ausguck dienen sollten, und nun ebenfalls brennen. Voller Stolz blickt er auf das Haus, was er den beiden Alten als Ersatz zugedacht hat, erfährt aber von Mephisto, dass er und die drei Gewaltigen in die Hütte von ihnen eindrangen. Da sie sich nicht aus ihrem alten Haus verdrängen liessen, wurden sie mit Gewalt hinaus gebracht. Da sind sie vor Schreck gestorben. Der Wanderer, der dort verweilte, wehrt sich zunächst, doch auch er wird ermordet. Im Getümmel fängt das Häuschen Feuer. Faust schiebt die Verantwortung für die drei Toten auf Mephisto und seine Helfer.

Mitternacht

Vier graue Weiber treten auf. Die allegorischen Gestalten Mangel, Schuld und Not beeindrucken Faust nicht, da sein Pakt mit Mephisto ihm Wohlstand und Gesundheit garantiert. Einzig die Sorge erreicht und blendet ihn und wendet damit seinen Blick auf seine Innenwelt.

Grosser Vorhof des Palastes

Faust ist inzwischen 100 Jahre alt. Mephisto weiss, dass Fausts Ende naht, gibt den Lemuren den Auftrag sein Grab zu schaufeln. Der erblindete Faust glaubt, sie würden einen Deich errichten, um Land für die Besitzlosen zu gewinnen. Faust setzt seine Fähigkeiten zur Fortsetzung seines Projektes ein, seine Vision einer Menschengemeinschaft umzusetzen. Mit dieser Tat ist ihm ein Platz im Gedächtnis der Nachwelt sicher. Er spricht die Schwurformel aus, mit der er die Wette mit Mephisto aber nicht verliert, da er den Konjunktiv verwendet. Trotzdem stirbt er.

Grablegung

Mephisto will sich Fausts Seele sicher sein und wartet vor seinem Grab. Die Engel jedoch lenken ihn ab, so dass sie Fausts Seele mit sich nehmen können.

Bergschluchten

Die Engel bringen Fausts Seele in die Bergschluchten, wo Faust, wegen seines beharrlichen Strebens und auf Gretchens Fürsprache bei der Mater gloriosa, erlöst wird.                                                            cd